Deutsche Meisterschaft im Kickboxen – Chemnitzer Kickboxer holen Titel und Medaillen

Deutsche Meisterschaft im Kickboxen – Chemnitzer Kickboxer holen Titel und Medaillen

Category : Wettkampfberichte

10.06 – 12.06.2016  /  Bad Neustadt a.d. Saale

Am zweiten Juni-Wochenende fanden im fränkischen Bad Neustadt a.d. Saale die diesjährigen Deutschen Meisterschaften der WAKO statt. Über 700 Sportler und Sportlerinnen gingen in den verschiedenen Disziplinen an den Start, darunter die Chemnitzer Kickboxer vom Boxclub Chemnitz 94: Lukas Landgraf, Daniel Jung und Jürgen Jung. Verstärkt wurden die ‚Wölfe‘ von Mathias Buchta aus Plauen.

Nachdem am Freitag Abend alle sächsischen Teilnehmer ohne Probleme über die Waage gingen, wurde es am Samstag für unseren Junioren im Leichtkontakt -74 Kg, Lukas Landgraf, ernst.

Sein Gegner im ersten Kampf war Renato Szuecs vom TV Altöttingen. Lukas gab von Beginn an Vollgas, nutzte seine Reichenweitenvorteile und setzte seinen Kontrahenten mit Schlag-Kick-Kombinationen unter Druck. Nach der ersten Runde stand ein klarer Punktevorsprung für den Chemnitzer zu Buche. Auch im zweiten Durchgang dominierte Lukas den Kampf und punktete vor allem durch seine langen Kicks. Gegen Ende der zweiten Runde traf er den Bayern mit einem gut getimten Front-Kick am Kopf, worauf hin der Kampfrichter diesen auszählte und unseren Sportler zum Sieger erklärte.

Viel Zeit zum Freuen blieb uns leider nicht, wie im Leichtkontakt üblich, musste Lukas nach einem Kampf Pause wieder auf die Matte und stand im Halbfinale Marvin Hell vom Fightclub Schonungen gegenüber. Auch hier gelang es dem ‚Wölfe‘-Junior zu Anfang, seinen Gegner auf Distanz zu halten und mit schnellen Kombinationen Punkte zu erzielen. Dadurch führte er am Ende der ersten zwei Minuten knapp. Leider konnte Lukas das Tempo in der 2. Runde nicht mehr halten und das nutzte der Starter aus Unterfranken, welcher ohne Vorkampf durch ein Freilos ins Halbfinale eingezogen war, zu seinem Vorteil und drehte den Kampf.

Mit einer wirklich guten Leistung bei seiner ersten deutschen Meisterschaft konnte sich unser Kämpfer am Ende über eine wohlverdiente Bronzemedaille freuen. Glückwunsch!

Tag 2

Am Sonntag gingen dann die sächsischen Ringsportler in den Vollkontakt-Disziplinen Lowkick und K1 ins Rennen.

Da stand für uns zuerst das Halbfinale in der Gewichtsklasse + 91 Kg im K1 auf dem Plan und für das Team Sachsen stieg der Chemnitzer Jürgen Jung in den Ring… und musste erst mal nach oben schauen, denn sein Gegner aus Heidelberg war mit 2,08 m ein ganzes Stück größer. Letztendlich trotze Jürgen diesem Größenunterschied mit solider Deckungsarbeit, cleverem Distanzverhalten und schnellen Aktionen. Er baute Runde für Runde seinen Punktevorsprung aus und gewann klar mit 3:0 – Finale.

Bei drei Startern in der Kategorie Lowkick -75 Kg war Daniel Jung als Vorjahressieger im Finale gesetzt. Das Halbfinale hatte Wladislaw Gumarow, Vize-Europameister im Karate, überragend durch K.O. gegen Marc Scheuer gewonnen und uns war klar, dass uns eine schwere Aufgabe bevorstand. Daniel ging konzentriert in den Kampf und konnte mit schnellen Händen mehrfach punkten. Der Kämpfer vom PKT Heidelberg agierte seinerseits mit variablen und schnellen Kicktechniken und nach einer sehenswerten ersten Runde lagen beide Kämpfer gleichauf. Im zweiten Durchgang legten beide Kämpfer dann einen Zahn zu und erhöhten das Tempo. ‚Jackson‘ versuchte immer wieder seinen Gegner am Ringseil zu stellen um seine Lowkicks ins Ziel zu bringen, was der schnelle und sehr bewegliche Fighter vom PKT geschickt zu verhindern wusste um dann seinerseits mit schnellen Kicks und Schlagkombinationen den Chemnitzer unter Druck setze und punktete. 2:1 für den Heidelberger nach Runde 2. So hieß es für uns Alles oder Nichts in den letzten zwei Minuten. Daniel machte Druck und beide lieferten sich einen spektakulären, mitunter offenen Schlagabtausch. Beiden gelang es sehenswerte Treffer zu landen und wurden von begeisterten Zuschauern mit Szenen-Applaus bedacht. Am Ende eines der sehenswertesten Kämpfe der diesjährigen Deutschen Meisterschaft reichte es aus unserer Sicht leider nicht zum Sieg und der Titel ging verdient nach Baden-Württemberg. Selbstkritisch wäre anzumerken, dass es dem Kämpfer vom BCC 94 an diesem Tag nicht gelang, sein Leistungsoptimum abzurufen.

Als nächster war unser Kämpfer aus dem Vogtland an der Reihe, Lowkick + 91 Kg, Finale. Mathias Buchta hatte sich zusammen mit Landestrainer Ralf Koester im Vorfeld intensiv auf diese Meisterschaft vorbereitet und mit Dennis Dozenka vom JC Marktredwitz einen starken Gegner vor sich. Und der versuchte auch sofort, mit stürmischen Boxkombinationen unseren Mann unter Druck zu setzen. Aber der Plauener hielt dagegen, setzte seinerseits mit starken Fäusten, klare Treffer und konnte den Oberfranken sichtlich beeindrucken. Starke erste Runde und Führung für den Sachsen. Im zweiten Durchgang gelang es Mathias immer besser, sein Konzept umzusetzen und den Kampf zu bestimmen. Immer wieder traf er mit seinen Lowkicks und konnte mit harten, geraden Händen punkten. In den letzten zwei Minuten spielte unser „Oldie“ dann seine ganze Erfahrung und Routine aus, ließ nichts mehr anbrennen und gewinnt klar mit 3:0. Deutscher Meister als Abschluss einer langen Karriere als aktiver Kämpfer, Glückwunsch und Respekt an Mathias Buchta.

Im K1 Finale + 91 Kg kämpfte Jürgen Jung vs. Ibrahim Karaselek aus Niedersachsen. Der Chemnitzer Kickboxer war fest entschlossen, seinen DM-Titel aus dem Vorjahr zu verteidigen. Von Anfang an bestimmte er den Kampf, setzt klare Treffer und punktet mit seinen Lowkicks. Ende der zweiten Runde wird der Kämpfer aus Goslar nach harten Treffern angezählt, beißt sich aber bis zum Schluss der dritten Runde durch. Klarer Punktsieg und Deutscher Meister-Titel 2016 nach Sachsen.

Betreut wurde das Team Sachsen Lowkick/K1 von den beiden Chemnitzer Trainern Eduard Belov und Ralf Koester.

Erfolgreich waren auch die sächsischen Pointfighter. So erkämpfte Sascha Gräske bei den Herren in der Gewichtsklasse -74 Kg den Titel Deutscher Meister und bei den Junioren -63 Kg gewann Maximilian Marx. Glückwunsch und Respekt nach Leipzig.

Ralf Koester